
BESINNUNGSTOUR
Auf den Spuren Napoleons
Jedes Jahr zieht der Jägerzug Germania aus, um bei einer Besinnungstour den Zusammenhalt zu stärken, neue Geschichten zu erleben und vor allem – alte Traditionen zu pflegen. Die Besinnungstour 2025 führt die Gruppe in die Domstadt Köln und verspricht eine spannende Kombination aus Historie, Kultur und geselligem Beisammensein in typisch kölschen Brauhäusern.
Auf dem Plan stehen ein Besuch im Brauhaus Gaffel am Dom, eine geführte Tour mit dem Thema „Köln unter der französischen Besatzung“ sowie ein abschließender Aufenthalt im Brauhaus Zims. Doch damit nicht genug: Während der Führung taucht die Germania tief in die wechselvolle Geschichte der Stadt ein und besucht ikonische Orte wie das 4711-Haus, die Schildergasse, das Hahnentor und natürlich den Kölner Dom. Packen wir also die Marsch- und Trinkflasche – es geht los!

Start im Herzen der Stadt
Kein besserer Ort, um eine kölsche Entdeckungsreise zu beginnen, als das Brauhaus Gaffel am Dom. Direkt gegenüber der imposanten Kathedrale genießt die Germania ein erstes frisch gezapftes Kölsch. Bei deftigen Spezialitäten wie Himmel un Äd oder Rievkooche mit Apfelmus wird die Grundlage für den ereignisreichen Tag gelegt.
Mit dem ersten Prost wird klar: Diese Besinnungstour wird nicht nur historisch, sondern auch gesellig. Nachdem die Teller leer sind und das Kölsch in die Köpfe steigt, macht sich die Truppe bereit für den nächsten Programmpunkt.

Köln unter der französischen Besatzung
Während der geführten Tour schlägt die Germania ein Kapitel auf, das Köln geprägt hat wie wenige andere: die Zeit der französischen Besatzung von 1794 bis 1814. Mit einer Stadtführerin – ausgestattet mit dem typisch kölschen Humor – geht es auf Entdeckungsreise durch die Altstadt.
Startpunkt der Tour ist das Hahnentor, eines der mittelalterlichen Stadttore. Hier erfahren die Teilnehmer von der Rolle Kölns als strategischer Punkt während der Besatzung. Napoleon war klug genug, die Stadt nicht zu zerstören, sondern sie als wichtigen Knotenpunkt zu nutzen. Die Kölner machten es dem Miniatur-Franzosen jedoch auch nicht sonderlich schwer, eine Entscheidung die viele Kölner in Frage stellten als sie sahen welch' ausgehungerte und in Lumpen gehüllte "Armee" in die Stadt einmarschierte.

Das 4711-Haus ist eine der Stationen. Hier, im Stammhaus der weltberühmten Dufthistorie, lernen die Teilnehmer, wie Kölnisch Wasser die Welt eroberte. Ursprünglich als Heilmittel gedacht, wurde 4711 schnell zum Symbol für Luxus und Eleganz – auch wenn so mancher Jägerzug-Teilnehmer eher mit einem Gerstenextrakt als mit Eau de Cologne seine Probleme kuriert.
Der Weg führt die Germanen auch über die Schildergasse, eine der ältesten Einkaufsstraßen Europas. Schon zur römischen Zeit war hier reger Handel, und auch während der französischen Besatzung blieb die Straße ein zentraler Punkt. Heutzutage schlendern dort Millionen Touristen und Shoppingfans – die Germania hingegen hat sich an diesem Tag ein anderes Ziel gesetzt: Geschichte erleben statt Tüten tragen.
Am Kölner Dom schließlich endet die historische Zeitreise. Während der Besatzung wurde das Gotteshaus eher als Lager genutzt – eine Symbolik, die viele Kölsche damals zutiefst verletzte. Dennoch überdauerte der Dom alle Widrigkeiten und bleibt bis heute das Herzstück der Stadt.
Ein besonders unterhaltsamer Part der Führung ist die Herkunft einiger skurriler Begriffe, die wir heute wie selbstverständlich benutzen. Wussten Sie zum Beispiel, dass „Pumpernickel“ von „Pain pour Nickel“ kommt? Als Napoleon einst der Hunger plagte, verlangte er nach etwas Brot, woraufhin man ihm ein Stück Schwarzbrot reichte. Was das sei, fragte er daraufhin. "Brot" beteuerte der Überbringer der zugegebener Maßen damals nicht als sonderlich hochwertig angesehenen Speise. Napoleon erwidert, dass dies ganz sicher kein Brot sei, allerhöchstens sei das ein Brot für Nickel (Napoleons treues Pferd). Aus dem französichen "C'est le pain pour Nickel" machte der Kölner aufgrund der begrenzten französisch Kenntnisse dann rasch "Pumpernickel"
Noch amüsanter ist die Geschichte von „Fisimatenten“. Es heißt, dass die Franzosen mit „Visitez ma tente!“ („Besuchen Sie mein Zelt!“) Verlockungen aussprachen, die nicht immer nur ein Glas Wein bedeuteten. Die skeptischen Deutschen sollen daraufhin jegliche Ausreden als Fisimatenten bezeichnet haben – heute ein Begriff für unnötigen Firlefanz.
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Nach so viel Wissen und Kultur darf es zum Abschluss wieder ein bisschen geselliger werden. Das Brauhaus Zims in der Altstadt ist der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen. Mit traditionellen Speisen, Kölsch vom Fass und dem unverwechselbaren Charme des Personals, das bei Bedarf auch mal schlagfertige Antworten gibt, fühlt sich die Germania wieder ganz in ihrem Element.