
WAS GESCHAH
Wie alles began
In Bruderschafts-Protokollbüchern wird die Germania bereits 1849 und 52 erwähnt. Einmal durch Nichtantreten zum 2. Vogelschuss, nachdem am ersten Tag der Vogel nicht von der Stange wollte. Zum zweiten Mal, als Franz Fleischhauer als Zugführer den Jägerzug neu organisierte. Damals trugen die 18 Jäger weiße Hosen, dunkle Überröcke, Doppelflinten, Hirschfänger und Patronentaschen. Wenn demnach der Jägerzug Germania im Jahre 1852 neu organisiert wurde und 1849 nicht angetreten ist, muß das eigentliche Gründungsjahr noch vor dieser Zeit liegen

Jäger sein hieß ein Stück weit dem Alltag enfliehen
Der gesamte Schützenzug einschließlich Pioniere umfaßte damals 5 Züge, obwohl die Zahl der Bruderschaftsmitglieder schon 279 betrug, eine beträchtliche Zahl im Hinblick auf den Umfang des Ortes. Die Schützenfeste seinerzeit waren in ein Vogelschuß-Fest und in ein Aufzugsfest gegliedert, die zeitlich einen Monat auseinanderlagen, waren trotzdem gut durchorganisiert. Im Jahre 1859 (Krieg in Italien), 1866 (Krieg gegen Österreich) und 1870/71 (Krieg gegen Frankreich) wurden keine Feste durchgeführt.
Nach dieser unruhigen Zeit hatte man schnell wieder Tritt gefaßt und in den folgenden Jahren des wirtschaftlichen Aufschwunges, den sogenannten Gründerjahren, kostete man die Ruhe der Friedensjahre. Der einheimische Reiner Welter beschriftete 1874 die jetzt noch erhaltene Fahne mit der Inschrift „Schützengesellschaft Germania“. Sie kostete damals 30 Taler. Auf diesen historischen Tag beruft sich der Jägerzug Germania bei seinem heutigen Fest.

In den Jahren 1880 bis zum ersten Weltkriege wurden zwar schöne Feste gefeiert, jedoch das Leben in den einzelnen Zügen beschränkte sich vornehmlich auf die Schützenfesttage.
Das änderte sich in etwa, als im Jahre 1910 verschiedene aktive Mitglieder des Turnvereins wie Theodor Franken, Johann Heupgen, Josef Bongartz, Andreas Schiffer, Christian Wingerath, Johann Bremer u.a. dem letzten Jägerzug beitraten. Da sich in jenen Zeiten kaum eine Abwechslung im täglichen Leben ereignete, das Wort Freizeitgestaltung nur dem Namen nach bekannt war, suchten die jungen Leute in den bestehenden Vereinen wie Turn- und Gesangsverein und Bruderschaft Zerstreuung und Zeitvertreib.
Dann setzte der im Jahre 1914 ausgebrochene erste große Weltkrieg allem gesellschaftlichen Leben in den vereinen ein jähes Ende. Hier ruhte für 6 Jahre jede Tätigkeit. Mit Waffenverboten, kleinlichen Schickanen, Ausgehverboten u.ä. mehr unterbanddie damalige Besatzungsmacht im Rheinland alles, was nach Militär aussah.
1925 - Rückkehr zur Normalität

Erst im Jahre 1925 konnte wieder ein Fest im alten Rahmen gefeiert werden. Die Leitung der Germania hatte damals unser allseits verehrter Schützenbruder Josef Bongartz übernommen, der in seiner edlen Art den Zug nicht nur zur Blüte brachte, sondern auch in vorbildlicher Weise zusammenhielt.
Die Germania vor dem zweiten Weltkrieg

Mittlerweile war eine neue Generation herangewachsen, die um Aufnahme in der Germania nachsuchte. So erlebte der Jägerzug einen starken Zustrom junger Marschierer wie Ferdinand Preckel, Bernhard Steinhäuser, Johann Mausberg, Willi Koch, Heinrich Koentgen, Jacob Werres, Michael Delvos, Hubert Schumacher, Georg Langela, Josef Schoenen, Josef Steinhäuser, Heinrich Steinwartz, Peter Welter, Gerhard Steinwartz, Jakob Schiffer, Jean Schmitz, Willi Schmitz u.a.. Mit dieser Epoche beginnt wohl die aktivste Zeit in der Geschichte des Letzten Jägerzuges.